Montag, 10. September 2007

Odessa(3)

Der Strassenverkehr ist in der Ukraine ein ganz eigenes Thema. Es gibt hier eigene Strassenpolizisten... die DAI.

Die DAI sind allgegenwaertig. Sie gelten als unberechenbar, streng und korrupt. Und sie sollen besonders gerne Auslaender strafen. Aber nicht weil sie gegen diese was haben. Sondern weil bei denen finanziell was zum holen ist (im Gegensatz zu den Inlaendern).
Deswegen wird Fahrern mit auslaendischen Kennzeichen auch geraten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten.


Und in der Tat... ich wurde hier auf meiner Reise oefters kontrolliert als in Oesterreich die letzten 10 Jahre zusammen. 5 km nach der Einreise wurde ich schon zum ersten Mal auf die Seite gewunken. Der Polizist sah sich alle Papiere an und liess und aber ungehindert weiterfahren.
Die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschraenkungen erwies sich als nicht so einfach. Die max. 110 km/h auf den Landstrassen waren kein Problem. Die holprige Oberflaeche sorgte dafuer, dass ich kaum je freiwillig schneller als 100 km/h fuhr. In den Ortschaften gilt 60 km/h. Das Problem war nur, dass es oft nicht sehr klar war wo eine Ortschaft beginnt und wo sie endet. Da waren ganz unscheinbare Schilder, die man sehr leicht uebersah.

Dazu kam, dass sich die Ukrainer selbst ueberhaupt nicht an die Beschraenkungen hielten. Die Autofahrer hier halten sich kaum an irgendwelche Regeln. Eine Sperrlinie...? Das ist bestensfalls nur eine otische Asphaltverzierung. Die Hupe wird nicht geschont und staendig auf ihre Funktionsfaehigkeit ueberprueft.

Am schlimmsten sind jedoch die Geschwindigkeitsbeschraenkungen, welche per Schild angezeigt wurden. Es gibt ein Schild, welches den Beginn kennzeichnet. Aber kein Schild, welches das Ende anzeigt. Wir haben das bis jetzt noch nicht rausgefunden, ab wann die Beschraenkung zu Ende ist.

Die Ueberholmanover der Ukrainer kann man getrost als grossteils kriminell bezeichnen. Ob vorne eine Kuppe oder eine Kurve ist haelt hier keinen Einheimischen vom Ueberholen ab. So wurde ich mehrfach Zeuge von Aktionen, die das Adrenalin in die Hoehe trieb. Einmal musste der Gegenverkehr auf das Strassenbankett ausweichen um einen Unfall zu vermeiden, ein paar Mal duerfte es sich nur um wenige Meter gehandelt haben die einen Unfall verhinderten. Aber leider sahen wir auf der Fahrt auch mehrere Unfaelle.... LKW im Graben, ziemlich zerstoertes Auto, daneben ein Rettungswagen mit Blaulicht usw.

Einmal... zweiten Anreisetag... ein paar Minuten nachdem wir das Motel verlassen haben... erwischte es mich. Bei einer Ortseinfahrt war eine DAI-Station. Dort war ein 50 km/h Schild. Sie machten Messungen mit einer Radar-Pistole. Und ich fuhr 71 km/h. Sie holten mich an den Strassenrand und er teilte mir mit, dass er meine Papiere braucht. Sie werden in Oesterreich Meldung erstatten und ich bekomme dort die Strafe. S. begann zu verhandeln und es wurde schnell klar, dass der Polizist ohnehin nicht die geringste Lust hatte sich auf diese Buerokratie einzulassen. Ein 10 Euroschein loeste schnell das Problem... ohne Beleg... versteht sich. So ist das halt in diesem Land.

Als wir auf die Autobahn kamen fragten wir bei einer Tankstelle, wie schnell man auf dieser eigentlich fahren darf. Die Antwort lautete: "130 km/h. Aber in 8 km ist eine DAI-Station, da unbedingt nur 90 km/h fahren" typische Auskunft fuer dieses Land.

In dieser Woche sind wir nur zu fuss oder mit den oeffentlichen Verkehrsmittel unterwegs... aber die Heimfahrt wird wieder ein Abenteuer werden.

Odessa(2)

Heute sah ich mir die Stadt bei Sonnenlicht an.

Wir haben hier ca. 20 Grad und leicht bewoelkten, grossteils blauen Himmel. Auffaellig sind die Gegensaetze. Teilweise sieht man hochmoderne Geschaefte und Haeuser... teilweise wirken die Gebaeude ziemlich verfallen und ungepflegt.
Manche Autos sind auch fuer westliche Augen teuer (nagelneue BMW, Mercedes, Audi usw.), manchmal sieht man die alten verrosteten russischen Ladas. Ein Land mitten im Umbruch, koennte man sagen.

Ich bin zurzeit dabei die cyrillische Schrift zu lernen (CTOR heisst z.B. STOP). Dies erleichtert alles etwas... wenn man zumindest die Woerter lesen kann, hat man die Chance zu erraten um was es geht. So konnte ich heute beim McDonalds auf der Speisekarte bereits problemlos das BigMac-Menue identifizieren*g* Es kostete ca. 2,10 Euro.
Allerdings versuche ich nicht, irgendwelche Sprachelemente zu lernen. Die Ukraine hat zwar eine eigene Sprache, aber hier in Odessa regiert die russische Sprache. Der Grossteil der Bevoelkerung (mehr als die Haelfte) spricht im Alltag russisch. Allerdings sind manche Woerter in ukrainisch geschrieben. Diese bedeutet, dass man hier einem staendigen Sprachen-Mix ausgesetzt ist.

Die Strassen sind alle sehr breit angelegt. Die Fahrbahnen sind (abgesehen vom Kopfsteinpflaster und den Schlagloechern) so wie bei uns. Anders sind Gehsteige, welche hier sehr breit sind. Und besonders angenehm sind die vielen Baeume, welche zwischen Gehsteig und Fahrbahn stehen. Nahezu jede Strasse ist gleichzeitig eine Allee. Es ist sehr angenehm, wenn in einer Stadt so viel Gruen zu sehen ist.

Die oeffentlichen Verkehrsmittel sind eine Herausforderung. Die Busse sind ... sagen wir mal seeehr alt. Die Strassenbahn laeuft auf Schienen, welche nicht sehr vertrauenserweckend wirken und die Ganitur staendig schwanken laesst. Interessant sind die Sammel-Taxis, welche hier sehr beliebt sind. Dies sind recht modern wirkende Transporter, welche ca. 12 Leute aufnehmen. Sie haben eine fixe Route, aber man kann zu jederzeit ein- und aussteigen. Ein Handzeichen genuegt und das Taxi bleibt stehen.

.... to be continued ....

Odessa(1)

Wie man sieht, ich lebe noch. Und es gibt es hier sehr wohl Internetcafes.

Ein kurzer Reisebericht.
Puenktlich um Mitternacht ging die Reise von Wien aus los. An der Grenze zu Ungarn hatten wir daher kaum eine Wartezeit. Das Wetter war besch...eiden.... Regen, Regen und Regen.
Um ca. 3h kamen wir nach Budapest, wo wir durch mussten. Klappte problemlos. Um 6h frueh erreichten wir die ukrainische Grenze, wo wir problemlos einreisen durften.

Die Ukraine ist ein sehr weites Land... d.h. von der Grenze bis in den Sueden sind es etwas ueber 1000km. Das klingt nicht allzuviel, wenn man dies mit anderen Anfahrtswegen vergleicht, wo ich schon ar: Paris(1000 km), Schottland(1200 km), Spanien (2600km), Irland (ca. 2000km).
A B E R: die 2.600 km Spanien waren 2.600 km auf gut ausgebauter Autobahn. Hier ging die Reise die ersten 700 km ueber Verbindungsstrassen, welche lt. Auskunft gut ausgebaut sein sollen. Gut ausgebaut... fuer ukrainische Verhaeltnisse. D.h. wenig Schlagloecher. Aber aufgrund der Unebenheit ist die Geschwindigkeitsbeschraenkung von 110 km/h schwer zum gefaehrden. Es waren viele Ortschaften, wo man max. 60 km fahren darf... dann gab es viele Geschwindigkeitsbeschraenkungen... oder man tuckelte hinter ziemlich desolat wirkenden LKWs hinterher... im Klartext: man kommt nur schwer voran. Aber der Verkehr ist hier ohnehin ein ganz eigenes Thema und sicherlich mal einen eigenen Beitrag wert.

Die Landschaft wirkt eher vertraut. Speziell als wir ueber die Karpaten fuhren dachte ich mir oft, dass ich jetzt genausogut in Oesterreich sein haette koennen. Am Strassenrand sassen immer wieder alte Frauen, welche ihre Fruechte anboten. Es war auch erstaunlich, wie frei die Tiere waren. Unmittelbar neben dieser vielbefahrenen Strasse weideten die Pferde, Ziegen, Huehner usw. ohne dass ein Zaun oder anderes dazwischen gewesen waere. Es lagen auch immer wieder tote Hunde oder Katzen auf der Fahrbahn.

Der Weg fuehrte uns zuerst nach L'viv (Lehmberg), eine recht schoene Stadt die sogar mal zu Oesterreich gehoerte. Ein kleiner Stadtspaziergang, ein Kaffee und wir fuhren weiter. Die Strasse aus Lehmberg raus gilt auch fuer ukrainische war wirklich schlecht. Mann oh Mann... das war eine Herausforderung.

Dann ging die Reise weiter nach Ternopil. Ich dachte zuerst, dass dies Tschernobyl ist... aber das stimmt nicht. Es ist nur ein aehnlicher Name. Nach dieser Stadt machten wir uns auf die Suche nach einer Naechtigungsmoeglichkeit. Da es immer wieder Motels gab, hatten wir bald eines gefunden. Dieses war recht schoen... ziemlich neu und entsprach westlichem Standard. Die Nacht kostete ca. 5 Euro (ohne Fruhstueck). Benzin kostet in etwa die Haelfte ... 60 Cent pro Liter.

Am naechsten Tag ging die Reise ausgeschlafen weiter dahin. Gegen Mittag kamen wir nach Umag, wo wir einen wirklich schoenen Park besuchten. Danach kamen wir zu der neuen Autobahn, welche Kiew und Odessa miteinander verbinden. Von da an war es noch ca. 300 km bis nach Odessa. Diese hatte absolut westlichen Standard. Ich fuhr flott 130km/h dahin und traute meinen Augen nicht, als ich immer wieder einen ZEBRASTREIFEN sah, der direkt ueber die Autobahn ging. Bitte, das ist kein Scherz!!! Ok, andere Laender, andere Sitten.

Am Abend kamen wir hier an. Zuerst fuehrte uns der Weg in die Wohnung von S. und dann suchten wir uns einen bewachten Parkplatz fuer das Auto.
Spaeter gingen wir noch in das Stadtzentrum. Ich war erstaunt, welches Leben hier nach 23h noch herrschte. Mitten in der Stadt in einem Park waren offizielle Lautsprecher angebracht, welche mit ziemlicher Lautstaerke moderne Versionen von Tchaikowsky-Kompositionen wiedergaben.
Es fiel mir auf, dass die Frauen wirklich aehhh... grossteils sehr attraktiv sind. Im Gegensatz zu Irland sah man hier kaum uebergewichtige Frauen. Nahezu alle haben eine fast perfekte Figur und sind auch sehr modisch, sexy und huebsch gekleidet... eine richtige Augenweide.


Wir gingen noch in ein Restaurant und dann war der Tag war zu Ende.

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