Odessa(5)
Gestern abend waren wir eingeladen.
Eine alte Freundin von S. ist Notarin. Sie hilft in dieser Funktion S. bei ihren Behoerden- und Papierkriegen und hat uns fuer einen Abend in ihre Haus eingeladen.
Um Punkt 17 Uhr stand ihr Mann vor der Wohnung und holte uns ab. Ich weiss nicht genau, welche Marke das Auto war... aber es hatte westlichen Standard. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde. Da wurde mir bewusst, wie gross Odessa eigentlich ist. Auf Wien umgelegt kann man sagen, dass wir sozusagen im 1. Bezirk wohnen und ich im Zentrum immer zu Fuss unterwegs bin. Aber diesmal kam ich in die Randbezirke der Stadt.
Die Zufahrtsstrasse war wie so oft uebersaeht von Schlagloechern. Dann kamen wir sozusagen an eine Mauer, wo eine Schiebetuer geoeffnet wurde. Dahinter war die Garage, das Haus und der Garten.
Von da an war meine Reaktion nur mehr: WOW!! Und zwar vor Bewunderung. Das Haus war absolut nach westlichem Standard eingerichtet... alles Tip-Top... mit sehr viel Geschmack... und suendteuer. Moderner Flachbildschirm an der Wand, in jeden Zimmer ein Fernseher, 2 Baedezimmer mit Marmor, ueberall begehbare Schraenke... damit koennte sich jeder Oesterreicher sehen lassen.
Das Essen war typisch ukrainisch... gebackener Fisch (der lt. Hausfrau am morgen noch im Meer geschwommen ist), Melansani-Sauce, Reis mit Gemuese, Kartoffelpueree und mehr... es wurde mir erklaert, aber ich habe es mir nicht gemerkt. Zum Trinken bekamen wir einen suessen Rotwein, teuren Cognac und Martini. Die Gespraeche liefen anfangs eher kompliziert. S. musste natuerlich staendig alles von Russisch auf Deutsch uebersetzen und umgekehrt... bis sich die Hausfrau und Freundin als Deutsch-Schuelerin outete. Sie traute sich vorher nicht, weil sie ihre Sprachkenntnisse als nicht besonders gut einstufte. Ja, sie waren auch in der Tat eher bescheiden... aber immerhin. Waehrend S. mit dem Hausherren russisch ein angeregtes Gespraech fuehrte, begann ich mich mit ihr zuerst ueber Oesterreich zu unterhalten, nachher sprachen wir ueber ihre 3 Kinder (alles Jungs). Dann kam der aeltere ihrer Soehne (15 jahre) zu uns und es stellte sich heraus, dass er in der Schule Englisch lernt. Von da an lief das Gespraech in einem staendigen Mix zwischen Deutsch und Englisch und es war sehr unterhaltsam. Ich erfuhr interessante Dinge aus dem ukrainischen Alltag auf einer Schule.
Nach Mitternacht brachte uns der Hausherr wieder zurueck.
Heute fand der Papierkrieg seine Fortsetzung. Es klappt zwar nichts so wie geplant... aber irgendwie funktioniert dann doch alles. Wir haben die Ausfuhrgenehmigungen fuer die Buecher und die Wohnungsmaklerin kam nach 3 Absagen nun doch noch. Sie hat die Aufgabe, fuer die Wohnung einen Kaeufer zu finden und ich lernte, dass alles relativ ist. Sie bezeichnete die Wohnung und das Haus als "in einem guten Zustand". Ok... in der Relation zu den anderen Haeusern hier in der Gegend wird dies auch so sein. Am westlichem Standard gemessen koennte man dies vielleicht etwas differenzierter sehen.
Danach fuhr ich erstmals mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln. Zuerst brachte uns die Strassenbahn an den Stadtrand zum Friedhof, wo S. das Grab ihrer Mutter besuchte und dann fuhren wir mit einem Bus weiter, der uns zum Meer brachte. Interessant war die Tatsache, dass es in diesen oeffentlichen Verkehrsmitteln noch Schaffner gibt. Man zahlt pro Fahrt (egal wie lange) immer 50 Kopeken (= 7 Cent). D.h. wenn man in eine andere Linie umsteigt, zahlt man wieder diesen Betrag.
Das Meer hat 22 Grad. Aus Zeitmangel verzichteten wir heute auf ein Bad in den Fluten und legten uns nur etwas an den Strand.
Morgen steht ein Besuch in einem Markt am Programm. Hier in Odessa gibt es mehrere grosse Maerkte, welche aus einer Ansammlung von vielen Staenden besteht und wo man um die Preise feilschen kann.
Nachher fahren wir wieder ans Meer und da der Papierkrieg heute beendet wurde haben wir genug Zeit zum Schwimmen. Wie wir heute sahen gibt es dort auch eine Delphin-Show, die moechten wir uns auch ansehen. Dann heisst es das Auto befuellen... weil es am Samstag sehr bald in der Frueh wieder in Richtung Heimat geht.
So gerne ich hier bin... ich freue mich schon sehr drauf wieder heimzukomen.
Eine alte Freundin von S. ist Notarin. Sie hilft in dieser Funktion S. bei ihren Behoerden- und Papierkriegen und hat uns fuer einen Abend in ihre Haus eingeladen.
Um Punkt 17 Uhr stand ihr Mann vor der Wohnung und holte uns ab. Ich weiss nicht genau, welche Marke das Auto war... aber es hatte westlichen Standard. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde. Da wurde mir bewusst, wie gross Odessa eigentlich ist. Auf Wien umgelegt kann man sagen, dass wir sozusagen im 1. Bezirk wohnen und ich im Zentrum immer zu Fuss unterwegs bin. Aber diesmal kam ich in die Randbezirke der Stadt.
Die Zufahrtsstrasse war wie so oft uebersaeht von Schlagloechern. Dann kamen wir sozusagen an eine Mauer, wo eine Schiebetuer geoeffnet wurde. Dahinter war die Garage, das Haus und der Garten.
Von da an war meine Reaktion nur mehr: WOW!! Und zwar vor Bewunderung. Das Haus war absolut nach westlichem Standard eingerichtet... alles Tip-Top... mit sehr viel Geschmack... und suendteuer. Moderner Flachbildschirm an der Wand, in jeden Zimmer ein Fernseher, 2 Baedezimmer mit Marmor, ueberall begehbare Schraenke... damit koennte sich jeder Oesterreicher sehen lassen.
Das Essen war typisch ukrainisch... gebackener Fisch (der lt. Hausfrau am morgen noch im Meer geschwommen ist), Melansani-Sauce, Reis mit Gemuese, Kartoffelpueree und mehr... es wurde mir erklaert, aber ich habe es mir nicht gemerkt. Zum Trinken bekamen wir einen suessen Rotwein, teuren Cognac und Martini. Die Gespraeche liefen anfangs eher kompliziert. S. musste natuerlich staendig alles von Russisch auf Deutsch uebersetzen und umgekehrt... bis sich die Hausfrau und Freundin als Deutsch-Schuelerin outete. Sie traute sich vorher nicht, weil sie ihre Sprachkenntnisse als nicht besonders gut einstufte. Ja, sie waren auch in der Tat eher bescheiden... aber immerhin. Waehrend S. mit dem Hausherren russisch ein angeregtes Gespraech fuehrte, begann ich mich mit ihr zuerst ueber Oesterreich zu unterhalten, nachher sprachen wir ueber ihre 3 Kinder (alles Jungs). Dann kam der aeltere ihrer Soehne (15 jahre) zu uns und es stellte sich heraus, dass er in der Schule Englisch lernt. Von da an lief das Gespraech in einem staendigen Mix zwischen Deutsch und Englisch und es war sehr unterhaltsam. Ich erfuhr interessante Dinge aus dem ukrainischen Alltag auf einer Schule.
Nach Mitternacht brachte uns der Hausherr wieder zurueck.
Heute fand der Papierkrieg seine Fortsetzung. Es klappt zwar nichts so wie geplant... aber irgendwie funktioniert dann doch alles. Wir haben die Ausfuhrgenehmigungen fuer die Buecher und die Wohnungsmaklerin kam nach 3 Absagen nun doch noch. Sie hat die Aufgabe, fuer die Wohnung einen Kaeufer zu finden und ich lernte, dass alles relativ ist. Sie bezeichnete die Wohnung und das Haus als "in einem guten Zustand". Ok... in der Relation zu den anderen Haeusern hier in der Gegend wird dies auch so sein. Am westlichem Standard gemessen koennte man dies vielleicht etwas differenzierter sehen.
Danach fuhr ich erstmals mit den oeffentlichen Verkehrsmitteln. Zuerst brachte uns die Strassenbahn an den Stadtrand zum Friedhof, wo S. das Grab ihrer Mutter besuchte und dann fuhren wir mit einem Bus weiter, der uns zum Meer brachte. Interessant war die Tatsache, dass es in diesen oeffentlichen Verkehrsmitteln noch Schaffner gibt. Man zahlt pro Fahrt (egal wie lange) immer 50 Kopeken (= 7 Cent). D.h. wenn man in eine andere Linie umsteigt, zahlt man wieder diesen Betrag.
Das Meer hat 22 Grad. Aus Zeitmangel verzichteten wir heute auf ein Bad in den Fluten und legten uns nur etwas an den Strand.
Morgen steht ein Besuch in einem Markt am Programm. Hier in Odessa gibt es mehrere grosse Maerkte, welche aus einer Ansammlung von vielen Staenden besteht und wo man um die Preise feilschen kann.
Nachher fahren wir wieder ans Meer und da der Papierkrieg heute beendet wurde haben wir genug Zeit zum Schwimmen. Wie wir heute sahen gibt es dort auch eine Delphin-Show, die moechten wir uns auch ansehen. Dann heisst es das Auto befuellen... weil es am Samstag sehr bald in der Frueh wieder in Richtung Heimat geht.
So gerne ich hier bin... ich freue mich schon sehr drauf wieder heimzukomen.