Im ORF2 wird zu Ehren des heute stattgefundenen Konzertes von Enrico Morricone in der Wiener Stadthalle gerade der Edel-Western "Spiel mir das Lied vom Tod" aus dem Jahre 1968 wiederholt.
Vor vielen, vielen und sehr jungen Jahren sah ich den Film im Kino und war schwerst beeindruckt. Gerade stelle ich fest, dass der Film seine Faszination auf mich immer noch nicht verloren hat.
soeben auf RTL gesehen. Verstörend machender Film. Nicht nur wegen der für mich faszinierendsten Figur der Filmgeschichte, Hannibal Lecter, der wiedermal hilft, einen Serien-Killer zu suchen.
Was mich hart bis an meine Grenze belastet hat, war die Darstellung der Persönlichkeit des Killers. Nicht nur seine bestialische Seite wurde gezeigt, sondern auch der noch menschlich gebliebene Teil seiner Psyche wurde darstellt. Und die kurzen Rückblenden der jahrelangen seelischen Mißhandlungen durch seine sadistischen Großmutter.
"Der rote Drache" (Filmversion 2002) kommt zwar in Summe nicht ganz an "Das Schweigen der Lämmer" ran, aber er ist immer noch Weltklasse.
Jetzt, wo die Votingergebnisse der vierten DSDS-Staffel veröffentlicht sind, kann man wirklich mit Fug und Recht behaupten, dass mit Mark Medlock der Richtige gewonnen hat.
Er hat jede einzelne Mottoshow gewonnen, meistens mit doppelt so vielen Stimmen wie der Zweite.
Ich gebe es zu, in meiner Rechnung war er nur auf Platz 2. Ich hätte auf Lisa Bund als Siegerin getippt.
Eine kleine Schande war, dass Martin bis ins Finale kam. Nichts gegen den wirklich netten Kerl und es ist definitiv bewundernswert, welche Leistung er mit seinen erst 16 Jahren erbrachte. Er war zu recht in den Mottoshows, aber ins Finale hätten andere gehört. Allen voran Lisa Bund oder auch Francisca Urio. Letztere ist viel zu bald ausgeschieden und daran zeigt sich auch dass es ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr primär um die gesangliche Leistung geht. Es kommt der weiter, der die aktivere Fanbasis hat - egal wieviel Töne er oder sie versäbelt.
Trotzdem. Auch wenn diese Sendungen in erster Linie eine Fernsehshow und erst in zweiter Linie eine Talentesuche ist, mir machte es trotzdem Spaß dabei zuzusehen.
Ein Rittermärchen voller Klischees und Romantik, leichtfüßig, humorvoll und selbstironisch. Alles Zutaten sind vorhanden, die schöne Prinzessin, die es zu gewinnen gibt, der arrogante Bösewicht, den es zu besiegen gilt, der weise König, welcher sich durch Gerechtigkeit revanchiert und zuguterletzt er selbst, der Ritter mit Leidenschaft. In jeder Sekunde ein Held, Gentleman, Sturkopf, leidenschaftlich und gutaussehend ... mit anderen Worten ein richtiger Mann.
Eigentlich ist dies so eine Art von Film nicht gerade das, was ich mir üblicherweise anschaue. Aber trotzdem, ich mag ihn einfach... auch wegen dem unverkrampften Umgang von Hollywood mit dem europäischen Rittertum. Alleine schon der Beginn, wo das Publikum eines mittelalterlichen Ritterturnier zu den Klängen von Queen "We Will Rock You" mitklatscht und mittanzt, ist eine schlichtweg genial zu nennende Regieidee.
Die Spielfreude der Schauspieler steckt an und trotz der stolzen Länge von 132 Minuten kommt keine Sekunde Langeweile auf.
Selbstredend hat der Film eine Happy End. Der Held wird geadelt, gewinnt das entscheidende Turnier und bekommt seine Prinzessin, nachdem er zuvor den Bösewicht standesgemäß besiegte. Und als Draufgabe wird der Ritter aus Leidenschaft mit seinem kurz davor wiedergefundenen blinden Vater wieder vereint.
Natürlich, jeder weiß, dass im normalen Leben alles so viel anders ist. Was mich aber nicht daran hindert, zwei Stunden mit einem Märchen mitzufiebern ... und zu träumen, dass in meinem Leben auch vielleicht wiedermal das eine oder andere Mal ein Happy End passiert.
Es klingt vielleicht etwas schwülstig, aber die Botschaft des Filmes hat mich damals in einer dunklen Phase meines Lebens erreicht und dazu beigetragen, dass es irgendwann wieder Licht wurde. Ich weiß noch, wie ich sehr nachdenklich aus dem Kinosaal gegangen bin und anschließend alleine einen langen Spaziergang - ganz symbolträchtig bei Regenwetter und ohne Schirm - machte.
Es wäre übertrieben zu sagen, dass der Film mein Leben und mein Denken alleine geändert hat. Es waren mehrere Dinge, die die Weichen in Richtung Licht umgestellt haben. Der Film und dessen Botschaft "Carpe Diem" - Nutze den Tag, handle, sei aktiv, blicke aus anderer Perspektive auf die Dinge, habe den Mut gedanklich neue Welten zu betreten waren einer dieser Dinge. Deswegen wird der Film für mich immer etwas Besonderes sein.
Und diese Erinnerung stand auch als Pate, wie ich damals einen Titel für mein Blog suchte. Den seit damals sind die Lehren der Filmfigur John Keating - genial dargestellt durch Robin Williams - in meinem Kopf.
O Captain, mein Captain.
Edit: die Schlußszene... *schluchz* ich habe schon damals im Kino geheult
Eine sehr lesenswerte Zusammenfassung findet sich hier.
Ich habe heute noch etwas per Internet für mein Projekt gearbeitet und mir so nebenbei im PRO7 den Roland Emmerich-Film Godzilla angesehen.
Das einzige Tolle an dem Film sind die fantastischen Tricktechniken. Aber der Rest.... die Story, die Dialoge, die Schauspieler... ich habe selten so einen Nonsens gesehen wie diesen Film. Furchtbar.
Hätte das ein Horrorfilm werden sollen? Oder eine Parodie? Keine Ahnung. Er ist weder spannend noch lustig. Der Film ist meines Erachtes nur ..... schlecht.
Der Mann hat heuer den Ehrenoscar bekommen. Unglaublich, wie lange die Liste der Filme auf Wikipedia ist, wo er die dazu passende Filmmusik geschrieben hat.
Ich möchte dies zum Anlaß nehmen, um einen schon lange gedachten Gedanken "auszusprechen".
Wenn es um Filme geht, sprechen fast alle von den Schauspielern, der Regie, den Kameraeinstellungen, der Story.... aber nur selten jemand von der Musik. Dabei ist doch gerade die Musik der Teil, der die Emotionen einer Szene so richtig herüberbringt.
In einer Doku sah ich mal folgenden "Versuch": Es wurde im Fernsehen eine Szene aus einem Horrorfilm gezeigt. Davor sassen Kinder, ca. 4 Jahre alt und spielten mit Bauklötzen und Puppen.
Als die Szene ohne Musik und Ton gezeigt wurde, ignorierten sie den Schirm.
Dann wurde die gleiche Szene nochmals nur mit Ton aber ohne Musik gezeigt. Ein paar der Kinder blickten kurz hin, spielten aber ohne erkennbaren Interesse weiter.
Dann die Szene zum dritten Mal, diesmal mit der Originalmusik. Die Kindern hörten auf zum Spielen, sie blickten zum Fernsehapparat, ein paar zeigten Angstreaktionen und liefen zur danebensitzenden Mutter.
Es war nicht der gräßlich geschminkte Schauspieler, es war nicht seine grausige Stimme oder das Schreien... es war die Musik, welche die Stimmung der Szene transportierte und die Kinder reagieren ließ. Deswegen denke ich, dass die Filmmusik über die Qualität eines Filmes mehr entscheidet als uns allen bewußt ist und ihr viel mehr Aufmerksamkeit gebühren würde als sie tatsächlich bekommt.
Ich sage immer, dass Musik in Tönen gegossene und festgehaltene Emotionen sind. Die Klänge lösen bei uns Emotionen aus, die wir sonst nur empfinden wenn wir gerade jene entsprechende Situation erleben. Und ich bewundere Menschen wie Ennio Morricone, welche die Stimmung eines Filmes, einer Szene so perfekt in Töne umsetzen können. Mir gelang es erst einmal so richtig, mit einer Komposition eine von mir zu jener Zeit gefühlte Emotion in Klänge umzusetzen und sie auf diese Art und Weise sie "aufzuzeichnen". Deswegen steht mir auch "Sonnenaufgang" von allen meinem Stücken persönlich immer noch am Nächsten.
Wer kennt nicht die weltberühmte Musik zu dem Edelwestern "Spiel mir das Lied vom Tod". Aber als Tonbeispiel möchte ich nicht diesen Film nehmen, sondern die Musik zu dem Film "2 glorreiche Halunken", dirigiert vom Meister höchstpersönlich:
Der Film lief gerade in ORF1.
Unglaublich, wie sich der Film entwickelte... anfangs ging es "nur" um Außenseiterschicksale ... und dann entwickelte sich die Story zu einem der härtesten Themen überhaupt ... Sterbehilfe.
Das Besondere an dem Streifen ist, dass er nie rühselig oder kitschig wurde. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger, er zeigt aber viel menschliche Tiefe.
Ich weiß noch als ich ihn im Kino sah. Ein sehr berührender Film, der mir zu Herzen ging. Aber offensichtlich nicht nur mich. Als er zu Ende war und alle das Kino verließen, sprach niemand ein Wort, niemand lachte und einige Augen waren gerötet.
Ich brauchte sicher eine halbe Stunde bis ich wieder aus dem Film in die Realität zurückgekehrt war. Auch jetzt klingt der Film immer noch in mir nach. und so wie ich mich kenne, werde ich noch die nächsten Tage immer wieder über den Film nachdenken.
Edit: jetzt läuft im PRO7 "das Schweigen der Lämmer" mit der für mich faszinierendsten Figur der Filmgeschichte, der Darstellung von Hannibal Lecter durch Anthony Hopkins. Gute Filme heute...
1492 ... eine ganz wichtige Jahreszahl. Ja, stimmt. In diesem Jahr wurde Stiegl-Bier gegründet. Weniger bekannt ist, dass in diesem Jahr auch der amerikanische Kontinent entdeckt wurde.
1992 war - ähnlich wie heuer das Mozartjahr - ein Christoph Columbus-Jahr. Zu dessen Ehren wurde damals der Film "1492 - Conquest Of Paradise" mit Gerard Depardieu gedreht. Ich schaute ihn mir damals im Kino nicht an.
3 Jahre wurde der Film im Fernsehen gezeigt. Im ORF wird oft der Spielfilm von 20h15 in der Nacht um 2h00 wiederholt. Ich war an diesem Tag am Abend nicht zuhause. Wie ich heimkam, schaltete ich den Fernseher ein, schaute etwas und schlief ein. Der Fernseher lief weiter.
Irgendwann um 3h früh verfiel ich in so was wie einem Halbschlaf und hörte wie ein Film (eben die Wiederholung von 1492) lief. Ich war aber zu faul, die Fernbedienung zu suchen und den Fernseher abzudrehen. Da fiel mir diese gewaltige Filmmusik auf. Ich öffnete die Augen und war von den Bildern und diesen Klängen elektrisiert und fasziniert. Ich sah mir den Film zu Ende an und war so aufgewühlt, dass ich nicht mehr schlafen konnte.
Sofort am nächsten Tag ging ich zu Mittag etwas übernächtig*g* in einen CD-Laden und erkundigte mich nach der Filmmusik. Sie war von Vangelis und hieß "1492 - Conquest of Paradise". Ich kaufte sie mir sofort.
Interessanterweise kam die Nummer bald darauf in die Hitparade, weil sie von dem Boxer Henry Maske als Auftrittslied gewählt und so dem breiten Publikum bekannt gemacht wurde.
Ich halte es immer noch für eine geniale Filmmusik, welche nach wie vor starke Emotionen in mir auslöst...