serious

Samstag, 8. April 2006

von Priestern und Irrtümern

Als mein Vater letzten November begraben wurde, hielt dort ein Priester eine Abschiedrede. Wir kannten ihn zuvor nicht. Er sprach nach den Informationen, welche er von meiner Mutter in einem kurzem Gespräch kurz zuvor erhalten hat. Er hat meinen Vater logischerweise auch nicht persönlich gekannt, dafür machte er es aber recht gut und beschrieb ihn ziemlich gut und treffend. Es passierte ihm - wie ich damals schrieb - nur ein kleine Fehler. Er irrte sich im Hochzeitsdatum.
Richtig wäre der 4. August gewesen. Er machte daraus aber den 4. April.
Wir alle haben ihm diesen kleinen Irrtum nachgesehen.


In diesem Zusammenhang kam von meiner Mutter vorhin ein Anruf, wo sie mir etwas erzählte, was mich zum Lächeln brachte.
Offensichtlich hat den Priester damals niemand über seinen Irrtum aufgeklärt. So ist er immer noch der Meinung, dass meine Mutter am 4.4. ihren ersten Hochzeitstag ohne ihren Mann hatte und sendete ihr eine Karte, auf welcher er wieder sein Beileid ausdrückte.
Ich bin kein besonderer Fan der Kirche und von Priestern, aber diese Geste fanden ich und auch meine Mutter irgendwie rührend. Sie wird ihm eine nette Antwort schreiben, wobei sie sich bedanken und ihn gleichzeitig auf seinen Irrtum aufmerksam machen wird.

Und ich wäre nicht sehr überrascht, wenn dann korrekter Weise am 4. August nochmals eine Karte kommen wird...

Mittwoch, 8. März 2006

Weltfrauentag 2006

Heute morgen hörte ich auf Ö3 ein paar Stimmen und Meinungen zum Weltfrauentag. Dabei stieß ich wieder auf eine Sache, die ich schon lange einfach nicht verstehe.

Es wurde im Radio behauptet, dass Frauen bei gleicher Arbeit und Qualifikation weniger verdienen als Männer.

Der Satz brachte mich zum Nachdenken. Ein Beispiel:
Ich versetze mich jetzt in die Lage eines Unternehmers, der jemand für die Buchhaltung sucht. Nimmt er einen Mann auf, dann muss er 1.800 Euro monatlich zahlen, eine Frau mit gleicher Qualifikation tut aber denselben Job gleich gut für 1.500 Euro. Wäre ich der Unternehmer, so würde ich sofort die Frau nehmen. No Na.
Dies müsste doch bedeuten, dass Frauen sehr begehrte Arbeitnehmer sind. In weiterer Folge hieße dies, dass die Arbeitslosigkeit bei Frauen viel geringer sein müsste als bei Männern.
Tatsächlich ist es aber eher umgekehrt.

Warum ist dies so? Warum zahlen die Unternehmer freiwillig mehr? Tun sie das aus männlicher Solidarität? Sind sie Frauenhasser? Sind sie gesellschaftlichen Klischees und Zwängen so verhaftet, dass das Geld was sie ausgeben nicht kritsch geprüft wird?
Oder gibt es Kriterien, welche in der Öffentlichkeit bei oben genannten Aussagen dezent verschwiegen werden?

Bisher habe ich noch niemanden gefunden, der mir diesen Widerspruch plausibel erklären konnte...

Sonntag, 5. März 2006

Schock - Erziehung

Es läuft im ORF eine neuer Spot, um Autoinsassen mehr zu motivieren, damit sie sich im Auto immer anschnallen.

Für diejenigen, welche den Spot noch nicht gesehen haben oder den ORF nicht empfangen können, hier kurz der Inhalt:

Ein Pärchen sitzt im Auto, er fährt. Sie schmiegt sich an ihn, die beiden wirken sehr verliebt. Die Musik ist ziemlich einschmeichelnd und entspannend.
Da hört man eine sachliche Stimme: "Sie wird ihn bald verlassen" - Pause - "Er weiß es noch nicht" - Pause - "Sie auch nicht"

Bis dahin glaubt man noch an eine Beziehungskiste.

Da ändert sich die Musik und der Gesichtausdruck. Die Augen weiten sich vor Schreck, die Bremsen quietschen, die Airbags blasen sich auf und man sieht ihren Körper schemenhaft durch die Windschutzscheibe fliegen.
In der letzten Einstellung sieht man ihn, wie er mit schreckgeweiteten Augen auf das große Loch in der Windschutzscheibe starrt.



Es gab vor einigen Monaten bereits so einen Spot, wo ein Kind durch die Scheibe flog. Damals sprach man von einem Schockvideo und es entstand eine Diskussion, ob dies überhaupt was bringt und ob man so etwas zeigen kann. Diese wird nun sicherlich eine Fortsetzung erfahren.

Ich denke, dass man so etwas zeigen muss - wäre ich dafür verantwortlich, ich würde das Video vermutlich noch etwas drastischer machen.

Mittwoch, 1. März 2006

Die Mädchenbanden von Marseille

ein interessanter Artikel von ORF ONLINE. Das "Weltjournal" bringt auch um 22.30 Uhr in ORF2 darüber einen Bericht "Marseille: Die Mädchengangs"

Die kontinuierliche und europaweite Arbeit der diversen Feministinnen und Frauenministerinnen beginnt immer mehr zu greifen. Die Gleichberechtigung ist wieder ein Stück näher gerückt...

Samstag, 25. Februar 2006

Doping die dritte

zum Drüberstreuen habe ich jetzt noch einen Artikel gefunden.


Hermann Maier
Asthma! Ösi-Star darf Doping-Spray benutzen

Asthma-Wirbel um Ski-Star Hermann Maier (33).

Bei einer Untersuchung während der Olympischen Spiele stellte sich heraus, daß der Österreicher Asthma hat.

Erst nach einer zweiten Diagnose erhielt der Österreicher vom IOC die Genehmigung, ein spezielles Asthma-Spray zu verwenden, das auf der Doping-Liste steht.

Maier holte Silber im Super-G und Bronze im Riesenslalom.




Es wird zwar dazugeschrieben, dass das Mittel vom IOC genehmigt ist und somit alles rechts ist - aber trotzdem wird das Wort Doping möglichst oft verwendet.

Österreicher = Doping heißt die tagesaktuelle Formel zur Auflagensteigerung.

Sind die Leute von Bild bösartig? Nein, glaube ich nicht. Sie sind nur geschäftstüchtig. Bad News are Good News.

Doping die zweite

jetzt - nach Bekanntgabe des Ergebnisses - wird es erst so richtig losgehen, weil jetzt geht es um die Ehre, um den "Gesichtsverlust".

Die Causa wird uns noch einige Zeit verfolgen und wird dann ganz langsam ergebnislos versanden.

Aber solche Dinge sind bezüglich Medienpolitik sehr lehrreich. Die deutsche Bildzeitung hatte das Thema vor einigen Tagen natürlich sofort aufgegriffen.
Gestern dagegen suchte ich vergeblich nach der Meldung, dass alle Dopingproben negativ sind. Erst heute entdecke ich einen ganz kleinen Artikel:



Doping - Bösis
Mayer will Rogge verklagen

Neue Details über die Razzien bei Österreichs Stars: Laut „L’Equipe“ (Frankreich) tranken viele Sportler während des Fahnder-Besuchs noch schnell über einen Liter Wasser (um Blutwert zu senken?).

Ein Staatsanwalt: „Das Verhalten verspricht nichts Gutes.“ Doping-Trainer Walter Mayer will IOC-Boss Rogge wegen Rufschädigung verklagen.

Alle Doping-Proben sind laut IOC negativ.




Als ganz kleiner Nachsatz (sogar fettgedruckt!!) wird erwähnt, dass nichts gefunden wurde. Aber zuvor steht das - gestern vom IOC-Oberarzt Arne Ljungqvist während der Pressekonferenz persönlich dementierte - Gerücht, dass man durch zuviel Wassertrinken die Proben verwässern kann.

Menschenmanipulation in Reinkultur.

Donnerstag, 23. Februar 2006

Doping

Es ist ja im Moment in aller Munde. Das ist jetzt nicht zweideutig gemeint, das wird ein ernster Beitrag.

Ich denke, dass die momentanen Ereignisse in Turin nur eine Entwicklung weiterführt, die schon seit längerem voranschreitet. Natürlich - no na - muß Doping verhindert werden. Nur die Methoden und die Geisteshaltung der Welt-Sport-Verantwortlichen nimmt mittlerweile bedenkliche Formen an.

Denn jetzt schaffen sie eine andere Manipulationsmöglichkeit. Das Schlagwort heißt nicht Leistungssteigerung der eigenen Sportler sondern Leistungsschwächung der anderen Sportler.
Man setze ein paar geschickte Gerüchte über die härtesten Konkurrenten in die Welt und daraufhin wird von offizieller Stelle am Vorabend des Wettkampfes eine Razzia gemacht, welche bis spät in die Nacht hinein dauert. Ich bin mir sicher, dass diese Sportler am nächsten Tag nichts zusammenbringen werden.

Besonders interessant ist, dass den IOC-Granden lt. aktuellen Aussagen gar kein positiver Dopingtest für eine Bestrafung notwendig ist. Es genügt das Gesamtbild. Ähh, wieso dachte man im Falle Hans Knaus nicht so?
Bei dem wurde sogar bewiesen, dass es ein Fehler (nachgewiesene Verunreinigung bei der Produktion) des Herstellers war, warum man bei ihm ganz geringe Mengen eines Mittels gefunden hatten. Es war auch klar, dass die in seinem Körper gefundenen Mengen so gering war, dass sie gar keine tatsächliche Leistungssteigerung zur Folge haben konnte. Aber dies hatte keine Bedeutung bei den Herren. Hier war das Gesamtbild wiederum egal, es zählte einzig und allein der positive Dopingtest. Da wird mit zweierlei Maß gemessen.

Doping macht den Sport kaputt - solche Methoden tun es aber genauso.

Edit: alle Dopingproben waren negativ. Jetzt geht's rund...

Freitag, 23. Dezember 2005

Weihnachten ohne Daddy

Bei den vielen Gesprächen, die sich nach dem Tod meines Vaters mit den diversen Bekannten, Nachbarn, Freunde usw. ergeben haben, kam immer wieder eines durch: "... das erste Jahr ist das Schwerste. Da wird es den ersten Geburstag ohne ihn, den ersten Hochzeitstag ohne ihn, die ersten Weihnachten ohne ihn geben ... ".

Morgen wird es erstmals soweit sein. Meine Mutter ist natürlich nicht alleine. Es geht ihr eigentlich recht gut, wobei mir schon immer wieder Dinge an ihr auffallen, die es früher nicht gegeben hatte.

Wie die Nachbarn sagten, "... ein Jahr mindestens ..."

Samstag, 19. November 2005

leicht mystisch

Ich habe zur Mystik eine ganz etwas distanzierte Einstellung. Nicht immer hat jeder Zufall eine tiefere Bedeutung.

In diesem Sinne nehme ich auch im Zusammenhang mit meinem Vater eine eigenartige Konstellation wahr.
Als meine Mutter und ich gemeinsam in der Invensivstation an seinem Krankenbett standen, sprachen wir natürlich sehr viel über ihn. Genauer gesagt, meiner Mutter gingen viele, viele Erinnerungen aus 49 Ehejahren durch den Kopf und ich hörte zu.
Unter anderem erzählte sie davon, dass lt. seiner Mutter mein Vater eigentlich nicht so wie es auf der Geburtsurkunde steht - am 28.9 .sondern am 27.9. um 23.55 geboren wurde. Die Hebamme war etwas faul und ging nicht gleich um die Geburt zu melden. Damit wurde es nach Mitternacht. Was kein Problem darstellte, weil dies sah man in den 30-er Jahren nicht so eng.

2 Tage nach seinem Tod rief mich meine Mutter an und erzählte mir kopfschüttelnd folgende Begebenheit. Sie las am Totenschein, dass mein Vater am 13.11 um 23.55h verstorben ist. Also exakt jene Zeit, wo er geboren wurde.
Und jetzt kommt's - das Beerdigungsinstitut hat als Sterbetag den 14.11. drucken lassen.

Das ist irgendwie witzig. Mein Vater starb exakt zu der Uhrzeit, wo er geboren wurde. Und als Geburtstag bzw. Sterbetag wurde dann fälschlicherweise jeweils der nächste Tag angegeben.
Wie gesagt, ich glaube nicht an tiefere Bedeutungen solcher Ereignisse. Ich schüttle nur leicht lächelnd den Kopf über solche Zusammenhänge.

P.S. meine Mutter hat für den Priester, der die Abschiedsrede hielt, seinen Lebenslauf zusammengeschrieben. Es wurden daher zumindest akustisch seine korrekten Geburts- und Sterbezeitpunkte genannt.

P.P.S dafür hat sich aber der Priester beim Hochzeitstag verhaut...

Freitag, 18. November 2005

Begräbnis

Es ist vorbei.

Gestern war das Begräbnis, genauer gesagt die Verabschiedung. Es war der Wunsch meines Vaters, dass er verbrannt wird. Wir - meine Mutter, mein Bruder, die Enkeln und ich - haben das Ereignis gut "überstanden". Man kann eigentlich sagen, dass wir unseren Abschied von ihm von viel früher auf der Intensiv-Station hatten bzw. er demnächst bei der Beisetzung der Urne im Familiengrab endgültig sein wird.

Als ich gemeinsam mit meiner Mutter beim Bestattungsinstut die Begräbnismodalitäten durchgingen, mußten wir die Anzahl der zu druckenden Partezetteln bestimmen. Meine Mutter meinte, dass wir vermutlich zwischen 70 und 80 brauchen würden. Ich erhöhte dann die Anzahl auf 100.
Tatsächlich kamen 147!! Personen. Nachbarn, alte Arbeitskollegen, Mitglieder des Sparvereins, entfernte Familienangehörige die man schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat. Jetzt müssen wir sogar Zetteln nachdrucken lassen.

Der Priester hat die Ansprache recht gut gemacht, dafür dass er meinen Vater gar nicht persönlich gekannt hatte. Der einzige Irrtum passierte bei der Nennung des Hochzeitsdatum meiner Eltern. Da hat er sich im Monat verhaut und den April statt dem August genannt. Aber meine Mutter nahm es mit Humor. Denn damals im April von jenem Jahr begann ihre Beziehung. Damit kann man leben.

Und ich versuche dass ich mich in mein Terminchaos, in welchem ich mich derzeit befinde, irgendwie wieder zurechtzufinde. Am Wichtigsten ist momentan mein Job. Der Umstellungstermin bei der Firma in St. Pölten, für die ich im Moment arbeite, ist schon sehr nahe gerückt und ich bin unter dem Druck der Ereignisse ziemlich weit hinten mit meinen Aufgaben. Deswegen heißt es für mich jetzt um 5 Uhr früh auf, ab ins Auto, eine Stunde fahren und arbeiten. Denn heute abend bin ich am Attersee bei dem zweimal im Jahr stattfindenden Wochenendfest von einer Gitarrenschule als so eine Art Special-Guest eingeladen und das möchte ich mir nicht entgehen lassen.

Carpe Diem

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