Sonntag, 12. Oktober 2008

ein kleiner persönlicher Nachruf

Ende der 90-er Jahre, als Jörg Haider am Höhepunkt seiner Macht war, tat ich mal den Ausspruch: "ich glaube ich bin einer der wenigen Menschen in Österreich, die Haider neutral und unaufgeregt gegenüberstehen."

Er, das Maß aller österreichischen Politik-Polarisierer, regte mich nie besonders auf... weder in der einen noch in der anderen Richtung. Ich bewunderte seine Fähigkeit Menschen zu begeistern und zu mobilisieren und war immer wieder darüber erstaunt wie er sich manchmal selbst im Wege stand. Manchmal teile ich seine Meinungen, manchmal schüttelte ich verständnislos den Kopf und einmal - ich glaube das war 1994 oder 1995 - wählte ich ihn sogar... als reiner Protestwähler gegen den mir zutiefst unsympathischen Franz Vranitzky.

Ich beobachtete über Jahre hinweg wie seine politischen Gegner immer wieder versuchten ihn mit der Nazi-Keule zu bekämpfen und meist kläglich scheiterten. Ich habe ihn nie als Rechtsextremisten oder sogar als Nazi gesehen. Ja, er war ein Rechter, ein rechter Populist. Aber nur weil er Rechts war, war er nicht automatisch gleich jener Nazi, dessen Mäntelchen man ihm so gerne umhängen wollte.

Sein großer Traum war der Job des Bundeskanzler und er hätte auch das Zeug und die Chance dazu gehabt... nicht wenige Journalisten sind davon überzeugt: hätte er 1999 Rot/Schwarz weiterwursteln lassen, dann hätte die FPÖ nach der nächsten Wahl sehr gute Chancen gehabt stimmenstärkste Partei zu werden. Anstelle dessen machte er Wolfgang Schüssel zum Bundeskanzler und gab die Parteiführung an Ries-Passer ab. Erst vor ein paar Wochen bezeichnete er es als seinen schwersten Fehler sich damals aus der Führung zurückgezogen zu haben.

Er hat viele Kämpfe mit Berufskollegen, Journalisten und Gerichten ausgefochten, viele davon gewonnen aber mit Wolfgang Schüssel hat er so was wie seinen politischen Meister gefunden, wie ich bereits einmal schrieb.

Aber trotz seiner schillernden Persönlichkeit war er in aller erster Linie ein Politiker. Er war nicht ein Mensch dessen Beruf Politik war, er war ein Politiker... rund um die Uhr. Das wird nicht nur von seinen Fans anerkannt, auch jene die ihn bekämpft haben gestehen, dass sie ihn teilweise auch bewundert haben. Und nun wird oft kolportiert dass er gestorben ist wie er gelebt hat: viel zu schnell unterwegs. Adieu Jörg Haider.

Samstag, 11. Oktober 2008

Jörg Haider ist tot

Auch wenn ich ihn nie persönlich gesehen oder getroffen habe, auch wenn ich ihn nicht gewählt habe.... ich bin dennoch zutiefst betroffen und kann's nicht nicht glauben, was ich vorhin auf ORF-Online lesen musste. Durch die permanente Medienpräsenz über die vielen Jahre hinweg ist er mir vertraut geworden, wie ein guter Bekannter.


Jetzt wird wieder die typische österreichische Mentalität zum Vorschein kommen. Alle seine Kritiker, die ihn bisher verdammt hatten, werden nun in Scharen erklären, dass er ja eigentlich gar nicht so böse war... und dass er eigentlich ja alles recht gut gemacht hat... und dass er so ein guter Mensch war...

Jetzt werden in Österreich politisch die Karten wieder neu gemischt.

Freitag, 10. Oktober 2008

Färöer Inseln - Österreich

Es ist soweit. Morgen spielen wir in der Höhle des Löwen.

Das Färörer-Trauma der höchst blamagen 0:1-Niederlage aus dem Jahr 1990 ist - wie man an der regen Medien-Berichterstattung merkt - immer noch präsent. Ich war damals per Bildschirm dabei und weiß noch, dass ich beim Tor in lautes Gelächter ausgebrochen bin. Hier die Szene, die dem österreichischen Fußball immer noch wie ein Stachel im Fleisch sitzt.... und ACHTUNG: mit dem originalen Kommentar des färöischen Fernsehens!

Man muss die Sprache gar nicht können um zu verstehen. Ich glaube der Kommentator war knapp vor dem Herzinfakt.

Aber seit dem Sommer haben die Färöer-Inseln für mich noch eine weitere, persönliche Bedeutung. Auf dem Weg nach und von Island legte die Fähre in Torshavn, der Hauptstadt der Färöer-Inseln an und ich ging jedesmal 2 Stunden von Bord um mir die Hauptstadt etwas anzusehen.
PICT1825

Ich wollte mich eigentlich auf die Suche nach dem Fussballplatz machen, wo dieses legendäre Spiel damals stattfand, aber leider.... damals spielten sie in Landskrona, Schweden... weil dies das erste offizielle Bewerbspiel war und es auf Färöer gar keinen Fußballplatz gab der den UEFA-Regeln entsprochen hätte. Jetzt, 18 Jahre später, hat sich auch auf den Inseln die Zeit weiterbewegt und es gibt einen Fußballplatz, der aber leider für mich und meiner eingeschränkten Zeit zu weit weg war. Die zwei Stunden erlaubten mir nur, mich in mittelbarer Nähe des Hafens zu bewegen.

Das auffälligste Gebäude war diese schöne Kirche
PICT1827

Ansonsten gleicht die Stadt einem gemütlichen und verschlafenen Nest.
PICT1830

Irgendwo - ich glaube es war am Schiff - sah ich ein Werbeplakat für die Färöer-Inseln, auf dem neben idyllischen Fotos auch der Text "Go back in time, a place where the children still plays in the street" angedruckt war. Ich glaube, besser kann man den Eindruck den dieser Ort auf mich machte kaum beschreiben. Irgendwie kam man sich tatsächlich um ca. 30-40 Jahre zurückversetzt vor. Wenige (dafür aber recht moderne) Autos, viele kleinen Geschäfte glichen unseren früheren Kreissler-Läden, die bunten Häuser waren bis auf wenige Ausnahmen sehr gepflegt und mit Gärten ausgestattet. Für jene Menschen, die Frieden, Ruhe und Beschaulichkeit suchen ist dies der richtige Ort.

Ich denke gerne zurück.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Phasen des Berufsleben

hmmm... in welcher Phase befindest du dich...?


Neu angestellt...
cat1
Du hörst Stevie Wonder
(Es ist dein erster Tag in der neuen Firma und alles ist so wunderschön...)



Nach 3 Monaten ...
cat2
Du hörst HOUSE
(Du bist so beschäftigt, dass Du nicht sicher bist, ob Du kommst oder…gehst)





Nach 6 Monaten ...
cat3
Du hörst Heavy Metal
(Dein Arbeitstag beginnt um 08:00 und endet um 20:00…)





Nach 9 Monaten ...
cat4
Du hörst Hip Hop
(Du hast wegen des Stresses zugenommen, und bist verstopft…)





Nach einem Jahr...
cat5
Du hörst GANGSTA RAP
(Du hast vergessen, was ein „guter Tag“ ist und lebst nur durch Koffein…)





Endlich, nach 2 Jahren...
cat6
Du hörst Techno
und bist ein bisschen…ein bisschen mehr…komplett… verrückt geworden!

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Übersee TV-Duell

Ich habe mir heute früh das zweite TV-Duell zwischen Barack Obama und John McCain angesehen.... und ich kann mir nicht helfen... ich kann mir nicht vorstellen dass der hölzerne McCain noch irgendeine Chance gegen den eloquenten Obama hat.

Nicht nur wegen McCains hohen Alter, oder wegen der nicht recht glücklichen Wahl der Vizepräsidentin Sarah Palin, oder wegen der Wirtschaftskrise... Barack Obama wirkt einfach gelassener, wie jemand der ein Führer ist... und nicht wie einer der es sein will...

Carpe Diem

Nutze (und pflücke) den Tag

derzeit billigste Tankstelle in OÖ

zuletzt geschrieben

die Katze TWODAY
... und wieder geht es trotz aller Widrigkeiten weiter....
PeZwo - 5. Apr, 07:54
Oh wie wahr. Erstens...
Oh wie wahr. Erstens beabsichtigte ich nie, hier...
PeZwo - 13. Jan, 19:03
na das ist doch schon...
na das ist doch schon was. Die erste Antwort seit über...
PeZwo - 13. Jan, 18:57
Sag
niemals nie. waltraut von siebensachen
waltraut - 13. Jan, 18:25
dann geb ich ihnen jetzt...
la-mamma - 13. Jan, 17:46

Rückblick

Mail an mich unter

User Status

Du bist nicht angemeldet.

derzeitige CDs im Auto


Coldplay
Viva la Vida


Coldplay
X & Y


Reinhard Mey
Bunter Hund

Status

Online seit 7500 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:01

Suche

 

Location

Visitor locations

Multicounter


Alltag
Around the Blog
Auftritte und Konzerte
Computer
Duisburg
Filme und Fernsehen
Fun
Gedanken
Gitarrenrunde
Ich
Impressum
Island
Job
Krank
Musik
Politik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development