Dienstag, 16. Dezember 2008

Der Fall Madoff

Wie ich von dem 50 Milliarden-Betrugsfall des Börsengurus Bernard Madoff erstmals in den Nachrichten hörte, schüttelte ich zuerst nur den Kopf.

Dann begann ich nachzudenken. Irgendwie stinkt die Sache. Wie kann es das geben, dass jemand über den Zeitraum von 30 Jahre!!! die ganze Finanzwelt mit seinen besten Finanzexperten und sogar seine engsten Mitarbeiter und Söhne derartig plump täuscht? Da kann was nicht stimmen.


Durch Zufall kam ich auf diese Internetseite, wo sich ein Herr mit dem Namen Daniel Neun über die Sache ein paar ausgezeichnete und plausibel klingende Gedanken gemacht hat. Da ich nicht weiß wie lange der Artikel online sein wird habe ich den Text am Ende meines Beitrages kopiert.


Ich würde mal sagen, dass der Fall Madoff in den nächsten Tagen noch dann und wann erwähnt werden wird um dann schön langsam den Mantel des Vergessens umgehängt zu bekommen.... damit das System still und heimlich wieder neu aufgebaut werden kann.




Wall Street: Madoff deckt offensichtlich gigantisches Schwarzgeldsystem
Autor: Daniel Neun, Samstag, 13. Dezember 2008, 08:32

Der Fall scheint klar: alter Mann um die 70 hat alle ehrlichen Reichen und Geldmacher an der Wall Street ca. 30 jahre lang über´s Ohr gehauen, in all der Zeit nur um 50 Mrd betrogen, dann seinen Söhnen gebeichtet und nun muss er "büssen" (also "Du, Du, Du" vom Gericht und dann dicke Rente).

Der Fall des ehemaligen Chefs der NASDAQ, Bernard L. Madoff, ist sehr viel komplexer. Er beleuchtet ein Geldsystem was keinen Betrug kennt, weil es allmächtiger Betrug ist.



FESTNAHME, VORWÜRFE UND AUSREDEN

In der Nacht zu Freitag hatten FBI Beamte Madoff festgenommen. Der Fall sorgte sofort weltweit für Schlagzeilen.
Die Story der Festnahme ist obskur: angeblich soll Madoff nach Aussage seiner beiden Söhne, die seit Jahrzehnten für ihn arbeiten aber nichts gewusst haben wollen, in einem simplen Schneeballsystem "Investoren" mit leeren Versprechungen Geld aus der Tasche gezogen haben.
Allerdings schaffte er es immer pünktlich die Profite dieses investierten Kapitals zu zahlen, wie die "New York Times" berichtet.

"Die Renditen waren einfach verblüffend und wir haben diesem Kerl seit Jahrzehnten vertraut - wenn Du Dein Geld wolltest, hast Du immer in ein paar Tagen den Scheck bekommen."

D.h., wir reden hier nicht über ein simples Schneeballsystem, welches "Investoren" mit leeren Versprechungen Geld aus der Tasche gezogen hat - das nennt man "Börse".
Wir reden hier über ein regelrechtes Banksystem im Bankensystem, welches "Investoren" (also Leuten die schnell viel Geld irgendwo bunkern wollten) über Jahrzehnten die Gelegenheit gab dies kontinuierlich jährlich um 10 Prozent zu vermehren.

Grossindustrielle der feinsten Oberschicht der Welt, nämlich der von New York, investierten Milliarden über Umwege in das Madoff-System indem sie einem Fond Geld gaben, welcher wiederum dem Madoff-System Kapital zusteckte.

"Investoren" in Madoffs System sind z.B.
- die japanische Bank "Nomura"
- der Hedge Fond "Fairfield Greenwich Group"
- ominöse "Firmen in London"
- die Wilpon Familie, die seit Jahren vordergründig das "schlechteste Baseball Team was Du Dir mit Geld kaufen kannst" (die New York Mets) betreibt (Fred Wilpon, der mit Saul Katz 1972 die Fima "Sterling Equities" gründete, steckt spätestens seit 1990 zusammen mit "Bankers Trust Co" tief im Sumpf des berüchtigten New Yorker Immobiliengeschäftes)
- die private Top US 50 Universität Yeshiva mit einem selbstverständlich ahnungslosen Ableger in Israel
und "prominente jüdische Familien in New York und Florida", wie die "NY Tmes" schreibt.

Mal abgesehen davon, dass niemand auf die Idee käme in einem ganz normalen Fall von Geldwäsche und Schwarzgeldsystem von den prominenten "katholischen Familien in New York und Florida" zu reden, wenn es sie denn gäbe: sämtliche Banken bleiben als Geschäftspartner Madoffs namentlich unerwähnt. Das muss stutzig machen.
Ominös sprach die "NY Times" nur von

"Hedge Fonds, Investmentberatern und Banken, die Geld auftrieben für Mr.Madoff"

ohne zu erwähnen dass sie es selbst vorher aufgetrieben hatten und womit eigentlich.
Denn weder ist klar um wieviel Geld es wirklich geht, noch wie es verschwand, wann es verschwand, ob es überhaupt verschwand, durch wen es verschwand und wo es ist.
FBI und die US-Börsenaufsicht S.E.C. (der grösste Witzverein der USA, noch vor den New York Mets) hüllen sich in betretenes Schweigen. Intern dagegen dürften die Telefonleitungen glühen, um die ermittelnden FBI-Beamten in der Upper West Side nur ja irgendwie im 2.Stock aus dem Fahrstuhl zu reden.
Seit 1992 hat die S.E.C. mehrfach Betrugsverfahren gegen das Madoff-System niedergeschlagen.

DAS "GESTÄNDNIS" DES PATEN

Desweiteren behauptet nun die Madoff-Familie, mit all ihren zu Lebzeiten wohlhabenden und priviligierten Söhnchen, Cousins, Anverwandten und guten Freunden, dass alle Bücher sämtlicher Firmen vom 70-jährigen Paten Bernard L. Madoff ganz allein kontrolliert wurden. Und das obwohl durch das Madoff-Imperium "detailierte Börsenberichte" an sämtliche "Investoren" ablieferte, sogar "hunderte über individuelle Börsengeschäfte im Monat".

Zwischengeschaltet war nur die winzige Buchprüferfirma "Friehling & Horowitz" in NY City.

Offensichtlich hat nun das Geständnis des Paten Madoff den einzigen Zweck seine Familie, sowie die involvierten Geldmacher, Banken, Broker und die ganze Geldelite New Yorks von Tätern zu Opfern zu machen.

Diese weinen nun publicitiyträchtig dem Geld hinterher, ohne erklären zu können um wieviel es sich nun eigentlich handelt, wo es herkam und warum man selbst als Teil der mächtigsten Geldmaschinerie der Welt nie etwas von dem angeblich "Betrug" durch Madoff merkte.

Montag, 15. Dezember 2008

Schuss nach hinten?

Vorhin lief in ORF2 ein Beitrag über das immerwährende Thema der Abschiebung von der Flüchtlingsfamilie Zogaj. Die Reporter besuchten die jüngeren Kinder, die seit September 2007 im Kosovo wohnen. Nun sollen sie über ein Schülervisum regulär nach Österreich geholt werden.

Ob die zwei Frauen und zwei Kinder in Österreich sind oder nicht, sollte für den Staat normalerweise nicht den geringsten Unterschied darstellen.... wäre da nicht das eigentliche Problem. Der Fall wurde damals im September 2007 von verschiedenen hilfsbereiten Mitbürgern und so manchen Gutmenschen zum Symbol hochstilisiert. Die politisch linke Reichshälfte hat ihn zum Anlass genommen den Aufstand gegen die ihrer Meinung nach ungerechten Asylgesetze geprobt (eine gefährliche Sache wie ich hier und hier schon mal geschrieben habe). Der Fall um diese Abschiebung ist zum politischen Schlachtfeld zwischen den verschiedenen politischen Lagern geworden und seine große Bedeutung liegt darin, dass sein weiterer Verlauf als Präzedenzfall viel Gewicht für künftige ähnliche Schicksale haben wird.

Wer immer im ORF (medienpolitisch sehr wirksam knapp vor Weihnachten!) diesen Beitrag verfasst hat... möglicherweise hat er damit der Mutter keinen guten Gefallen getan. Er könnte - so fürchte ich - eher kontraproduktiv wirken. Der übertrieben rührseligen Stil, in dem er verfasst wurde, sollte wohl die Behörden mit Hilfe der Bevölkerung emotional unter Druck setzen und die Entscheidung über die Kinder in ihrem Sinne beeinflussen und beschleunigen. Aber die Gefahr, dass sich die Menschen dadurch eher manipuliert fühlen werden, ist groß.

Der Fernsehbeitrag war sicher gut gemeint... aber gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut getan. Er könnte sich als ein Schuss nach hinten herausstellen.

The Producers

Ich habe mir gestern Abend im Ronacher das hochgelobte Musical "The Producers" angesehen. Mein Urteil: naja, durchwachsen. Stellenweise war es recht lustig aber die letzte Begeisterung ist bei mir nicht ausgebrochen. Mich hat die Musik enttäuscht.

Die Handlung spielt im Jahr 1959 und ist ein "Theater im Theater". Das ganze Musical ist in dem typischen Broadway-Stil verfasst, der damals Ende der 50'er Jahre aktuell war... Bigbandsound, Tanzeinlagen a la Gene Kelly und pompöses Bühnenbild... was natürlich eine gewisse Logik beinhaltet... mich aber gleichzeitig etwas enttäuschte.
Andrew Lloyd Webbers "Phantom der Oper" ist auch ein "Theater im Theater" welches im 19. Jahrhundert spielt. Er hat aber nur dann den Musikstil dieser Zeitepoche gewählt, wenn die Musik Teil des Theaters im Theater war. Der Rest ist im Stil der Gegenwart geschrieben. Aber bei den "Producers" ist die gesamte Musik im Bigband-Sound geschrieben und arrangiert. Ich bin kein besonderer Fan diese Musikepoche und gestehe dass mir das eindeutig zuviel ist. Auch fehlten mir die so richtig ins Ohr gehenden Melodien.

Die Handlung hatte einen guten Ansatz, aber leider gab es dann und wann so manchen Durchhänger, wo ich merkte dass meine Aufmerksamkeit nachließ. Das Ende war enttäuschend vorhersehbar und nicht besonders kreativ. Ja, es gab einige recht witzige Gags und ein paar Mal musste ich hellauf lachen. Aber das war zuwenig um die hochgeschraubten Erwartungen bestätigen zu können.
Die Vorstellung war nicht besonders gut besucht, die oberen Ränge waren komplett leer und das Parkett war zu ca. 3/4 gefüllt. Die Stimmung des Publikums war nicht besonders enthusiastisch. Einmal versuchte jemand bei einem Song mitzuklatschen. Da aber niemand mitmachte, gab dieser nach wenigen Takten auf. Am Ende gab es den üblichen Applaus und während die Band noch ein paar Takte spielte, strömten die Besucher schon zu den Garderoben.

Mich wundert es nicht, dass das Musical wegen Auslastungsschwierigkeiten vorzeitig nach Berlin übersiedeln wird. Ich halte die Inszenierung für viel zu amerikanisch. Eigentlich war ich am Ende fast etwas enttäuscht.



P.S. ... und ich bin gespannt wann der erste linke Schreiberling die Ursachen des geringen Erfolg mit unserer Geschichte verknüpfen wird.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Die wahre Ursache der Finanzkrise...

... liegt im Vertrauens-/Naivitätsverlust. Bisher hat jeder Bankmanager gedacht, dass er der einzige Betrüger und Halsabschneider sei. Aber nun weiß er dass seine Geschäftspartner auch solche Betrüger und Halsabschneider sind.


P.S. und das Publikum hat es endlich auch begriffen.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Seitenblicke - Ausrutscher(2)

Vor 5 Wochen schrieb ich mal einen Beitrag über ein Klatschspaltenthema aus der Schicki-Micki-Gesellschaft, wo mein ehemaliger Tennishero Boris Becker durch die Blitz-Trennung von seiner Blitz-Verlobten wiedermal eine unrühmliche Rolle in der Seitenblicke-Gesellschaft spielte.

Eine Zeitlang war es etwas verwirrend. Er sagte, sie hat Schluß gemacht. Sie sagte er hat Schluß gemacht. Aber in ein paar Dingen waren sie sich einig. Sie bekräftigten die jeweilige ehrliche und ernsthafte Absicht bei Verlobung, betonten die schwere persönliche Belastung nach dem Scheitern der Beziehung und waren sich absolut darüber einig dass es keinen Neustart mehr geben wird.

Mittlererweile ist der genaue Wortlaut jener ominösen SMS von ihr bekannt was das Ende der Beziehung eingeleitet hat. Sie lag krank in ihrer New Yorker Wohnung, hörte ein paar Tage nichts von ihm und schrieb "Entweder du meldest dich – oder es ist vorbei".. für sie "nur" ein emotionaler Hilferuf. Aber er nahm das bitter ernst und gab daraufhin der Presse das Ende der Beziehung bekannt. Klar, dass jeder sagte dass der andere die Beziehung aufgelöst hat. Ein klassisches Geschlechtermissverständnis? Nein, das glaube ich nicht. Es wirft ein recht bezeichnendes Licht auf zwei Menschen mit vermutlich etwas unreifen Beziehungsvorstellungen.


Die Sehnsucht nach einem fixen Partner dürfte groß sein, sonst hätten sie sich nicht so schnell verlobt. Sie haben wohl beide in dem Anderen jenen Menschen gesehen bzw. sehen wollen, den sie sich gewünscht hatten. Nach ein paar Monaten, als die erste Verliebtheit abzuklingen begann, dürften sie bemerkt haben dass die Realität mit der Wunschvorstellung nicht so ganz zusammenpasst. Gut, das geht den meisten frisch verliebten Pärchen so. Aber ab dem Punkt begann sich eine gewisse, beidseitige Unreife zu zeigen. Sie waren offensichtlich überhaupt nicht in der Lage dem anderen soweit entgegen zukommen, dass ein gemeinsamer Weg möglich wurde. Am Ende machte sie ein Beziehungsfoul in Form einer Art von emotionalen Erpressung und er verwandelte sofort und eiskalt den daraus resultierenden Elfmeter um aus der Sache mit der übereilten Verlobung wieder rauszukommen.


Tja... an dem Übergang von der Verliebtheit zur Liebe sind schon viele gescheitert. Ich schrieb mal zu diesem Thema einen Beitrag über ein sehr interessantes Interview... ich denke die darin geäußerten Gedanken beschreiben diesen Beziehungscrash recht gut.

Aber was soll's. Die Klatschpresse hat viel zum Schreiben und wir arbeitendes Fußvolk können uns damit trösten, dass sich wiedermal Reiche ihr persönliches Glück auch trotz dem ausgeprägten Kontostand nicht kaufen konnten.

Dienstag, 9. Dezember 2008

unverwüstlich

Wie geschrieben bekam meine Mutter Freitag morgen einen Herzschrittmacher. Sie sprach, noch von der Vollnarkose merklich gezeichnet, schon am Samstag davon, dass sie am Dienstag vielleicht schon wieder heimgehen kann. Mir kam das etwas schnell vor und riet ihr auf jeden Fall bis Mittwoch oder noch besser Donnerstag im Spital zu bleiben.

Heute Mittag bekam ich von ihr einen Anruf... sie ist schon zuhause. Na, gut. Kann man nichts machen. Ich bot ihr an heute für sie Einkaufen zu fahren. Nein, sie will mitfahren.

So holte ich sie gegen 17h30 ab. Wir fuhren in ein Kaufhaus, gingen dort Essen und kauften ein. Wie wir zurück zum Auto gingen, merkte ich dann schon etwas Müdigkeit.... was sie auch zugab. Wenn man darüber nachdenkt, dass sie im Alter von 73 Jahren vor 4 Tagen noch voll narkotisiert am Operationstisch lag und den Herzschrittmacher bekam und heute Abend mit mir schon wieder im Kaufhaus herumlief... irgendwie ist das ein kleines Wunder. Ich überlegte kurz, ob ich heute über Nacht bei ihr bleiben soll. Aber sie meinte, dass das nicht notwendig ist. Die Ärzte hätten ihr versichert, dass alles in Ordnung ist und nichts passieren kann. Da sie auf mich einen zwar müden, aber dennoch guten Eindruck machte, brachte ich sie nach Hause.... unter dem Versprechen dass sie mich sofort anrufen muss wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist.

Unverwüstlich, die Frau.

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