Vor 3 Wochen sah ich den Film mit Brad's Frau Angelina Jolie... welch ein Unterschied. Während ich aus "der fremde Sohn" emotional total erschlagen aus dem Kino raus ging, verließ ich gestern den Saal so wie ich gekommen bin. Sorry, aber der Film hat mich nicht besonders berührt. Nicht, dass er schlecht war. Ich habe mich auch nicht gelangweilt. Der Film plätscherte dahin, die Handlung war recht vorhersehbar und die subtilen philosophische Anspielungen auf die Vergänglichkeit waren recht nett. Aber war das alles oscarreif?
Wirklich beeindruckt hat mich lediglich die fantastische Arbeit der Maskenbildner. Unglaublich wie real der "alte" bzw. "junge" Brad Pitt ausgesehen hat. Dafür würde ich ungeschaut einen Oscar vergeben. Aber die restlichen Zwölf? Naja, Geschmäcker sind unterschiedlich.
Nein, WK heißt nicht Weltkrieg. Gemeint ist die Wirtschaftskrise.
Letzte Woche hat der Hauptkunde, bei dem ich schon einige Jahre tätig bein, meinen Chefs mitgeteilt, dass ab dem 2. Quartal ein starker Einbruch der Auftragslage absehbar ist und daher eine Vollauslastung für mich nicht mehr garantiert werden kann. Das war auch zum Erwarten. Ich bin auch weder überrascht noch frustriert über diese Meldung. Erstens heißt "keine Vollauslastung" nicht "überhaupt keine Auslastung mehr". Und zweitens gibt es auch andere Kunden und ich habe kein Problem mit einem kleinen Tapetenwechsel.
Es ist eine etwas eigenartige Situation. Ich arbeite hier schon seit 3 Jahren, bin mit fast allen per Du und werde defacto behandelt, als ob ich zur fixen Belegschaft gehören würde. Daher werde ich immer wieder um meine persönliche Meinung zur Lageeinschätzung gefragt.... besonders seit bei einer Betriebsversammlung vor einigen Tagen von der Geschäftsleitung Kündigungen zwar nicht konkret angekündigt, aber auch nicht ganz ausgeschlossen wurden. Das hat einige Panik ausgelöst und jeder rüstet sich für den "Ernstfall".
Im Prinzip verhalten sich derzeit hier in diesem Betrieb alle so wie die Menschen, denen die Meteorologen einen in 24 Stunden eintreffenden Hurricane vorausgesagt haben. Bei schönen, milden Wetter und blauen Himmel müssen Vorbereitungen wie Fenster zunageln, Hamsterkäufe tätigen, Sicherheitsräume schaffen usw. sinngemäß durchgeführt werden. In der Praxis heißt dies: trotz (noch?) voller Auftragslage sind die Arbeitsfortschritte schleppend. Die Mitarbeiter igeln sich ein, sie geben nur das Notwendigste an Informationen weiter, sie sichern jede ihrer Entscheidungen x-fach ab, sie geben keine Arbeit weiter usw.
Ich denke, dass die Situation nicht so dramatisch werden wird. Vermutlich verhalten sich die Chefs nach dem Motto: wenn's doch nicht so schlimm kommt wie angekündigt, wird keiner wirklich böse sein... im umgekehrten Falle wäre dies jedoch sehr wohl der Fall. Außerdem gab es letztes Jahr eine organisatorische Neustrukturierung, die mit viel Kritik bedacht wurde und in der Praxis kaum gelebt wird. Die Ankündigung über die zu erwartende Dramatik der Krise liefert nun die einmalige Chance mit denen sich daraus ergebenden Argumenten die alte Strukturen aufzubrechen und die neuen Richtlinien einzuführen.
Ich bin selbst neugierig, wie wir alle die heutige Situation in einem Jahr bewerten werden.
PeZwo - Samstag, 21. Februar 2009, 15:42 - Kategorie: Job 778 mal gelesen
Ich sah das ABBA-Musical schon im Sommer 2007 in Hamburg. Gestern besuchte ich die Vorstellung in der Wiener Stadthalle.
Es war doch deutlich anders als wie damals in Norddeutschland. Der auffälligste Unterschied war die Sprache. Die Hamburger Inszenierung war in Deutsch, in Wien wurde das Musical in der englischen Originalsprache aufgeführt. Links und Rechts waren zwei große Bildschirme, wo der Text in deutscher Sprache als Untertitel mit lief. Das war ungewohnt und auch anstrengend. Mir ist im Linzer Theater schon aufgefallen, dass sich Aufführungen in der Originalsprache mit Untertitel häufen. Aber so eine Oper hat deutlich weniger Text als die Sprechszenen bei einem Musical. Man wusste nicht so recht... soll man mitlesen oder sich auf die Bühne mit den Schauspielern konzentrieren. Da ich aber die Handlung schon kannte und das Englisch nicht gerade komplex war, beachtete ich bald die Monitore nur mehr peripher.
Die Schauspieler und im Speziellen ihre gesanglichen Leistungen waren definitiv toll, wesentlich besser als in Hamburg. Gut, vielleicht hing dies auch etwas damit zusammen, dass die Songs in der Originalsprache besser zu singen sind. Der "Spirit of ABBA" kam jedenfalls vollständig bei mir an, noch mehr als wie in Hamburg.
Dafür war das Publikum in Hamburg besser. Dort wurde bereits ab dem 3. Song kräftig mitgeklatscht. Hier herrschte im Publikum, abgesehen vom üblichen Applaus nach dem jeweils gerade gesungenen Song und ein paar vereinzelten Mitklatschversuchen, bis zur Ende Stille... erst am beim Schluss-Song klatschte der Saal mit und bei der zweiten Zugabe "Dancing Queen" stand das Publikum dabei sogar auf.
Mir wurde gestern jedenfalls wieder bewusst, welch große Anzahl an wunderschönen Melodien und Songs die 4 Schweden über die Jahre hinweg geschaffen haben. Ich liebte die Musik damals schon und gab dies immer schon zu, was damals gar nicht so selbstverständlich war. In einer langhaarigen Clique der 70-er Jahre, die auf Black Sabbath, Deep Purple, Led Zeppelin und Co. abfuhr, setzte man sich damit jede Menge Spott aus. Aber ich tat es und ich tue es immer noch.
Ein Gänsehautsong von Sinead O'Connor... er beginnt sehr langsam und leise... nur eine akustische Gitarre und ihre gefühlvolle Stimme... dann die langsame Steigerung.... bis in der Mitte des Songs die ganze Band einsetzt und aus der Ballade einen Rocksong macht... den Song möchte ich einmal live von ihr hören.
PeZwo - Dienstag, 17. Februar 2009, 00:40 - Kategorie: Musik 705 mal gelesen