Freitag, 16. Oktober 2009

PeZwo auf Dienstreise(3)

Ich hatte aus Unkenntnis der zeitlichen Abfolge des Tages den letzten Flug nach Wien gebucht. Somit hatte ich wieder eine längere Wartezeit, die ich dazu nutzte mir den recht schönen und modernen Düsseldorfer Flughafen anzusehen. Ich spazierte herum und ich weiß auch nicht warum, aber aus irgendwelchen, nicht nachvollziehbaren Gründen ließ ich mich zu einem Besuch im Starbuck Coffee hinreißen. Ich trank einen Cappucino und aß dazu ein so richtig fettes Stück Nougattorte. Das war definitiv ein Fehler.

Ich setzte mich in den Wartebereich um auf das Boarding zu warten. Nach einiger Zeit bemerkte ich, wie es meinen Magen immer schlechter und schlechter ging. Ich begann zu schwitzen und mir wurde mir kotzübel. Gleich daneben war eine Toilette. Shit, ausgerechnet die Männerabteilung war gesperrt. Da wurde mir mulmig. Die nächste funktionierende Toilette war weit entfernt und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment kotzen muss. Gott sei Dank hatte ich einen Plastiksack dabei, der gab mir Sicherheit. Aber mir machte etwas anderes noch mehr Sorgen. In den nächsten Minuten wird der Aufruf zum Betreten des Flugzeuges kommen. Wie soll ich in diesem Zustand den Start überstehen? Ich sah mich geistig schon dem vorderen Nachbarn ins Genick kotzen.

Ich betrat das Flugzeug, setzte mich hin (hielt heimlich ständig den Plastiksack parat), schnallte mich an und konzentrierte mich um noch so lange durchzuhalten, bis man sich wieder abschnallen durfte um dann auf die Toilette aufzusuchen.

Da kam eine Durchsage des Kapitäns: "wegen der Überlastung des Flugraumes bekommen wir leider erst in ca. einer Stunde eine Starterlaubnis. Bleiben sie bitte im Flugzeug auf ihren Plätzen". Meine erste Reaktion war: "Na bravo. DAS hat jetzt gerade noch gefehlt". Es stellte sich aber heraus, dass diese Verzögerung meine "Rettung" war. Mein Magen beruhigte sich wieder und als wir eine Stunde später starteten, war das Übelkeitsgefühl bereits abgeklungen. Der Rest der Reise war Routine. Ich habe nochmals Glück gehabt.

Und ich werde nie wieder bei Starbucks eine Torte essen!!!

PeZwo auf Dienstreise(2)

Die weitere Anreise verlief problemlos. Das Flugzeug flog etwas später als geplant von Wien ab, die Flugzeit betrug etwas mehr als eine Stunde. Vom Flughafen Düsseldorf ging es mit einer Schwebebahn zum einem Bahnhof, wo ca. alle 15 Minuten ein Zug Richtung Duisburg fährt. Da die Fahrt zum Duisburger Hauptbahnhof gerade mal ganze 10 Minuten dauert und mein Hotel fast neben dem Hauptbahnhof lag, war ich um 23h im Hotel.

Am nächsten Tag wurde ich von einem Mitarbeiter unserer deutschen Stammfirma abgeholt und wir fuhren zum Kunden. Das Gespräch hatte den Zweck der Gesichtskontrolle des gegenseitigen Kennenlernens und Abtastens. Wir wurden geprüft und für gut befunden. Der Kunde hat mehrfach betont, dass er Interesse an einer langfristigen und kontinuierlichen Zusammenarbeit hat. Dies bedeutet, dass ich ab Anfang November zum Dauerpendler zwischen Wien und Duisburg werde. Vorerst werde ich mal jede Woche Montag bis Mittwoch vor Ort sein. Im Laufe der Zeit wird es sich dann ergeben, in welchem Ausmaß ich meine Arbeit auch von Österreich aus remote machen kann.

Das Gespräch war nach 90 Minuten vorbei und mein Kollege brachte mich zum Düsseldorfer Flughafen. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles noch in Ordnung. Noch.

Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

PeZwo auf Dienstreise(1)

Ich habe die Angewohnheit, dass ich - wenn ich zum ersten Mal wohin möchte - zeitlich immer auf Nummer sicher gehe. Ich mag es, wenn ich so etwas entspannt angehen kann. Beruflich ist mir das besonders wichtig. Stress in der Form "schaffe ich den Termin noch oder nicht" kann sich für mich und meine Sicherheit, mit der ich auftrete, ganz fatal auswirken. Die Angewohnheit der Überpünktlichkeit habe ich jedoch nur am Anfang. Mit der Routine wird die Zeitplanung enger und enger, solange bis ich hart an der Pünktlichkeitsgrenze angelangt bin.

In diesem Sinne sitze ich gerade am Flughafen Schwechat und bin natürlich viel zu früh angereist. Bei dieser Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass ich wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben von Schwechat weg fliege. Generell fliege ich eher selten, meistens fahre ich ja bekanntlich mit dem Auto ;). Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, je mal von Schwechat weg geflogen zu sein, meine Flüge gingen fast immer von Linz weg.

Die viele Zeit erlaubt es mir, dass ich (neben dem Schreiben eines fast schon kitschigen Blogbeitrages) sehr entspannt durch den Flughafen schlenderen kann und die Atmosphäre auf mich wirken lasse. Im Restaurant diskutieren am Nebentisch lautstark ein paar deutsche Manager über die generelle Managerfeindlichkeit, die nach der Wirtschaftskrise dieser Berufsgruppe entgegen schlägt. Business-Mens mit Krawatte und piekfeinen Anzügen, permanente Lautsprecherdurchsagen, sich mit dramatisch wirkenden Umarmungen verabschiedende Liebespärchen, haufenweise mit Laptop herumsitzende Reisende (so wie ich gerade), ich höre die verschiedensten Sprachen (z.B. die Leute mir gegenüber sprechen gerade italienisch)... ja, ich mag Reisen, mir macht so etwas Spaß. Ich freue mich jetzt schon auf die kleinen bedeutungslosen Erlebnisse und Bekanntschaften des Alltags, die ich aber ohne eine Reise nie machen würde.

Bei der S-Bahnfahrt zum Flughafen fragte mich ein südländisch aussehender jüngerer Mann, wann man aussteigen muss. Wir wechselten ein paar Sätze auf Englisch und verabschiedeten uns mit einem Lächeln. Da kommen mir immer komische, philosophische Gedanken. Ich habe keine Ahnung, wohin er fliegt, wo er herkam, wer er ist, wo er aufgewachsen ist und was er in Zukunft tun wird. Wir beide existieren schon viele Jahre auf diesem Planeten und die Chance, dass wir uns einmal in unserem Leben über den Weg laufen, die war ganz, ganz nahe bei Null. Trotzdem ist es für ein paar Minuten passiert und die Chance, dass es nochmals passiert ist wiederum nahezu Null. Ja, ich weiß. Blödsinnige Gedanken. Aber manchmal ist das halt so bei mir.

Ich werde jetzt im Boarding-Bereich noch etwas herum gehen, Leute beobachten, noch ein paar Telefonate führen, die Situation genießen und mich dann an Bord meines Flugzeuges begeben.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Anspannung

Ich bin im Laufe meines Lebens schon mit vielen Verkehrsmitteln zu meinem Arbeitsplatz gekommen. Ich bin zu Fuß gegangen, ich bin mit dem Fahrrad oder mit dem Moped gefahren. Auch Straßenbahn, U-Bahn oder Autobus wurden von mir schon benutzt. Nicht zu vergessen natürlich auch das Auto.

Aber ich bin noch nie mit dem Flugzeug zu meinem Arbeitsplatz geflogen. Das wird morgen eine Premiere. Da fliege ich nach Düsseldorf und fahre mit der Bahn weiter nach Duisburg, wo am Donnerstag das Erstgespräch mit dem neuen Kunden sein wird. Da werde ich dann Genaueres über meine künftiges Arbeitsfeld erfahren.

Bisher habe ich immer nur soweit von Zuhause entfernt gearbeitet, dass ich im Falle des Falles per Auto in spätestens 3 Stunden daheim war. Das wird jetzt nicht mehr gehen. Auch das Gefühl ist neu für mich.


Nun werde ich mich wieder einer ganz neuen Herausforderung stellen müssen. So viel weiß ich schon, es wird etwas offizieller zugehen... beim Erstkontakt ist Anzug und Krawatte gefragt. Da ich die letzten Jahre größenteils bei Bestandskunden gearbeitet hatte, bin ich das schon gar nicht mehr gewohnt... wenn man die Leute gut genug kennt reichte das Sakko aus. Bei jedem Kunden gibt es geschriebene und ungeschriebene Regeln. Die geschriebenen Regeln sind nicht so tragisch. Sie werden einem mitgeteilt und man lernt sie daher schnell kennen.

Die ungeschriebenen Regeln jedoch sind das Problem. Normalerweise bekommt man sie von niemanden gesagt, man muss sie selbst erfragen bzw. alleine draufkommen. Das soll man so unauffällig und rasch wie möglich machen, denn Verstöße gegen sie werden zumeist wesentlich strenger und nachhaltiger geahndet als wenn man bei offizielle Regeln etwas falsch macht. Das ist auch der Grund, warum ich mich bei einem Neukunden anfangs immer sehr ruhig und zurückhaltend verhalte. Dafür beobachte ich mein Umfeld und die Menschen umso genauer und konzentrierter.


Ich habe keine Angst, da ich ganz genau weiß dass ich mich in meinem Metier auskenne und keinen Vergleich zu scheuen brauche. Aber eine Anspannung kann ich trotzdem nicht verleugnen.

Montag, 12. Oktober 2009

Schlafparalyse

Vorhin lese ich auf ORF-Sience einen Artikel über das Schlafen. Darin ist u.a. auch die Rede von der Schlafparalyse. Dabei wurde mir bewußt, dass ich dieses Phänomen aus eigener Erfahrung kenne.

Dann und wann kommt es vor, dass ich erwache und ganz normal denken kann. Ich versuche mich umzudrehen, aber ich kann mich aber nicht bewegen. Ich versuche es wieder, aber es geht erneut nicht. Ich kann weder die Hände, Füße oder Zehen rühren. Das löst in mir aber weder Angst noch Panik aus. Ich werde eher ärgerlich, weil es nicht klappt. Ich konzentriere mich und versuche es immer wieder. Plötzlich funktioniert es und mein Bein bewegt sich ruckartig. Ich bin erleichtert... "na bitte, warum nicht gleich so"... drehe mich um und schlafe weiter.

Aha, so was nennt man also Schlafparalyse.

Am A.... der Welt(2)

Am nächsten Morgen fuhren wir von dem Berg runter in die Stadt zu der Firma, um die Schulung anzutreten. Da konnte ich zum ersten Mal etwas von Thale sehen... obwohl dies wegen dem Regen und den vielen Wolken recht eingeschränkt war.

Optisch machte das Städtchen auf einen recht netten, wenn auch etwas verschlafenen Eindruck. Thale hat keinen klassischen Stadtkern mit den alten Fachwerksbauten (wie man diese von anderen deutschen Städtchen kennt). Aber die Häuser und Straßen wirkten recht gepflegt und ihr Baustil war 2. Hälfte des 20 Jhdt.

Im Laufe der beiden Tage erfuhr ich von dem Vortragenden und der Hotelrezeption so manches über Thale. Die Stadt leidet unter dem typische Ex-DDR-Syndrom: es kommen ihr die Einwohner abhanden. Die Anzahl der hier lebenden Menschen schrumpft permanent (1990: 17.000, jetzt ca. 12.000). Die Zeiten, wo es in Thale für über 30.000 Menschen Arbeit gab, sind längst vorbei. Zu DDR-Zeiten standen hier die deutschen Eisen-Hüttenwerke, die alleine schon über 8000 Menschen Arbeit gab. Jetzt arbeiten in diesen Werken nur noch ca. 200 Menschen. Es sind meist die jungen Leute, die in die großen Städte abwandern. Freitagabend und Sonntagabend kommt es meistens zu vielen Verkehrsstaus, weil diese über das Wochenende in ihre Heimat zurückkehren und dann wieder zur Arbeit wegfahren.

Mittlerweile versucht die Stadt den Tourismus anzukurbeln und sie haben sich auf das Thema Mythen und Hexen spezialisiert. Dieses Wochenende fand die lange Nacht der Hexen statt, die Adresse meines Hotels lautet "Hexenplatz 1" und in jeder zweiten Auslage in der Fußgängerzone findet sich irgendein Bezug zu Hexen: Hexen-Kleidung, Hexenpuppen, Frisöre die Hexenfrisuren anbieten usw.

Bei unserem Hotel gab es auch einen magischen Steinkreis mit ein paar Bronze-Hexern.
P1030509

Definitiv erwähnenswert ist der Hintern einer Bronze-Hexe... hier eine Großaufnahme davon :))
P1030507


Die Schulung war sehr erfolgreich und am Mittwoch um 16h traten wir die Heimreise an, die um Mitternacht zu Ende war.

Sonntag, 11. Oktober 2009

politischer Mittelwert

Ich schaue gerade die Diskussion im ORF2 anlässlich des 1. Todestages von Jörg Haider.

Es prallen wiedermal die beiden polarisierten Seiten aufeinander. Die einen verdammen ihn, ohne seine positiven Seiten sehen zu wollen. Die anderen glorifizieren ihn, ohne seine negativen Seiten sehen zu wollen (eine Ausnahme ist Norbert Steger, seine Worte sind sehr ausgewogen und ich stimme ihm zu).

Wenn man von diesen beiden extremen Ansichten den Mittelwert berechnet, dann dürfte dieser die Realität sehr gut widerspiegeln ;)

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